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Ausstellung Xenia Hausner im Staatlichen Museum für Bildende Künste A. S. Puschkin

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Poster Ausstellung Xenia Hausner, Bild: Puschkin-Museum
Poster Ausstellung Xenia Hausner, Bild: Puschkin-Museum

Mit der Retrospektive Xenia Hausner. True Lies wird eine der wichtigsten österreichischen Malerinnen unserer Zeit gezeigt. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf dem Aspekt der Inszenierung, der die Werke von Xenia Hausner, die bis in die 1990er-Jahre als Bühnenbildnerin tätig war, auszeichnet. Für ihre Bilder konstruiert die Künstlerin vorab aufwendige räumliche Settings in ihrem Atelier, die sie zunächst fotografiert und anschließend malt. In diesen eigentümlichen Szenarien agieren ihre Figuren wie Schauspieler auf einer Bühne.

Pensee Sauvage, 2011, Bild: Xenia Hausner
Pensee Sauvage, 2011, Bild: Xenia Hausner

Xenia Hausner zählt zu jenen Künstlerinnen und Künstlern, die man – wie Emil Nolde, Henri Matisse oder Wassily Kandinsky – als Spätberufene bezeichnen kann. Malen war nicht Hausners erster Beruf, doch es lässt sich kaum eine vergleichbare Karriere finden, in der das »zweite Leben« als Malerin so sehr auf dem »ersten« aufbaut, dieses voraussetzt und in der späteren Kunst fruchtbar macht.

Floating, 2018, Bild Xenia Hausner
Floating, 2018, Bild Xenia Hausner

Xenia Hausner steht in der Tradition jener postmodernen Malerei, die nicht mehr an die Authentizität der Wirklichkeitserfahrung glaubt. Wirklichkeit heute basiert immer schon auf Erfahrungen aus zweiter Hand. Die Fragen: Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Wie sehr können wir ihrer über unmittelbare Anschauung überhaupt habhaft werden?, schieben sich als Zweifel zwischen die Künstlerin und die äußere Realität.

Ken Park, 2016, Bild Xenia Hausner
Ken Park, 2016, Bild Xenia Hausner

Für Hausner ist Wirklichkeit stets eine Konstruktion von Wirklichkeit. Diese ist medial vermittelt, durch ideologische Ausrichtung oder Vorurteile geformt.

Aborigines, 1997, Bild Xenia Hausner
Aborigines, 1997, Bild Xenia Hausner

Claude Monets Glaube, man brauche nur die Augen zu öffnen und zu malen, was man sieht, das, wovon man umgeben ist, gehört dem 19. Jahrhundert an. Die Generation von Eric Fischl und David Salle, Robert Longo und Cindy Sherman bezieht die Realität aus vorfabrizierten Bildern. Diese Künstlerinnen und Künstler inszenieren Wirklichkeit. Sie alle aktualisieren die Erfahrung des Theaters, auf dessen Bühne Wirklichkeit umso suggestiver, glaubwürdiger und überzeugender wirkt, je größer der inszenatorische Aufwand den Teppich des ästhetischen Scheins webt.

Disobedience, 2019, Bild: Xenia Hausner
Disobedience, 2019, Bild: Xenia Hausner

Das ist auch Hausners Verständnis von Kunst: Wirklichkeit zu inszenieren, damit man sie unverstellt wahrnehmen kann – analog zu Umberto Ecos paradoxem Diktum, er könne über die Gegenwart nichts sagen, weil er sie nur aus dem Fernsehen kenne, während ihm das Mittelalter unmittelbar zugänglich sei.

St. Francis, 2014, Bild: Xenia Hausner
St. Francis, 2014, Bild: Xenia Hausner

Man verkennt aber Hausners Bedeutung als Malerin, wenn man nur ihr inszenatorisches Geschick, die theatrale Konstruktion von Realitätsbildern, bewundert. Hausner ist eine Koloristin von hohem Grad, deren stets »übergroße« Figuren eine überwältigende Präsenz und Wucht der Gegenwärtigkeit auszeichnet: ein Pathos, das jedes Bild dieser Künstlerin zu einem Erlebnis des Erhabenen macht.

Viribus Unitis, 2020, Bild: Xenia Hausner
Viribus Unitis, 2020, Bild: Xenia Hausner

Auszug aus dem Vorwort von Klaus Albrecht Schröder, Generaldirektor der Albertina zur deutschen Version des Kataloges

Link zur Veranstaltung

Datum

Format

ausstellung

Veranstaltungsort

PUSCHKIN-MUSEUM, GALERIE DER KÜNSTE DER EUROPÄISCHEN UND AMERIKANISCHEN LÄNDER DES XIX.-XX. JAHRHUNDERTS., WOLCHONKA STR. 14

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